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Sonntag, 13. April 2014

Herbst

Wie immer um diese Jahreszeit hat man das Gefühl, die Wochen fliegen nur so vorbei und schon bald fliegen wir wieder in (noch) wärmere Gefilde.

Auf der Possumebene herrscht merkwürdige Funkstille, keine Ahnung was das bedeutet. Weisse Flagge?

Ich hab nach einem heftigeren Regen zum ersten Mal die Wairua Falls besucht, die nur ein halbe Stunde von uns entfernt sind. Eigentlich erstaunlich, dass wir da noch nie waren, wenn's doch so nah ist.




In Neuseeland kann für eine Gebühr von 127$  jeder seinen Namen ändern und muss auch keine Begründung angeben. Der Name sollte nicht anrüchlich und darf auch keinen offiziellen Titel (wie King oder Princess oder Durchlaucht) beinhalten und darf nicht mehr als 100 Zeichen haben. Zudem dürfen auch keine Zahlen oder Symbole (à la Monty Python) benutzt werden. Zudem darf nur ein Nachname aber endlose viele Vornamen benutzt werden. Ansonsten ist kaum ein Name dumm genug um nicht akzeptiert zu werden.

So liess sich neulich einer tatsächlich auf folgenden Namen umtaufen (99 Zeichen!):

Full Metal Havok More Sexy N Intelligent Than Spock And All The Superheroes Combined With Frostnova



Herr Frostnova hat scheinbar eine Wette verloren.

Es gab aber auch schon "Eltern", die ihrem Kind den Namen "Talula Does The Hula From Hawaii" gaben! Ein Richter hatte dann Erbarmen und beorderte eine Namensänderung für das gebeutelte Kind.

Seit kurzem habe wir ein zweites Auto (solange das Erste seinen Geist noch nicht aufgibt) und da mussten wir uns den Neuseeland-Verhältnissen anpassen.


Platz da für unseren neuen Mazda





Praying Mantis (Gottesanbeterin)

Diese Praying Mantis aus unserem Garten ist leider keine Einheimische sondern ein ungebetener Gast aus Südafrika. Die südafrikanische Variante oder Springbok Mantis ist darauf und dran, die New Zealand Mantis zu verdrängen. Das Hauptproblem dabei ist, dass die neuseeländischen Männchen nicht unterscheiden können, ob das Weibchen eine Hiesige ist oder eine fremde Diva und sogar die Springbok Mantis wegen ihres verführerischen Lockstoffs bevorzugen. Aus dieser Paarung kann schon biologisch nichts entstehen und zudem werden dann die neuseeländischen Männchen von den südafrikanischen Weibchen gefressen und haben sich völlig umsonst geopfert. Die einheimischen Weibchen fressen ihre Partner nicht.

Kürzlich haben wir erfahren, dass es tatsächlich Kiwis gibt in "unserem" Wald gibt oder geben soll, was natürlich super wäre. Wir werden diese Neuheit natürlich weiter verfolgen. Vielleicht müssen wir dann mal ein paar Nächte im Wald rumsitzen und auf den schrillen Kiwi Gesang warten. Die Kiwis (vor allem die Männchen) haben einen sehr typischen Sound, der ziemlich einfach zu erkennen ist.

North Island Kiwi (Archivfoto)


Bei uns in Whangarei hat man leider eine zweite (tote) Queensland-Fruchtfliege entdeckt (siehe letzter Blog) und selbstverständlich geht das ganze Prozedere mit Zonen und Verboten und Vernichten von Früchten wieder von vorne los. Die Queenslandfruchtfliege wird als die Maul- und Klauenseuche der Hortikultur-Industrie betrachtet und gefährdet das Einkommen von über 1200 Leuten hier in Northland.


Unsere Ausflüge ans Meer sind diese Saison bedeutend weniger geworden, da sich (fast) alles um die Hauserweiterung gedreht hat und fast immer jemand zuhause sein musste. Und Sonntags hat Gaby ja fast immer gearbeitet. Hier wieder mal ein paar Fotos von der Smugglers Bay, einer unserer Lieblingsplätze (und einer der schönsten Walks) um Whangarei.

 Smugglers Bay

 Urquharts Bay

Frenchman Island

 nochmals Urquharts Bay


Zurzeit ist man in Whangarei drauf und dran das allerletzte Hundertwasser-Haus in die Realität umzusetzen. Friedensreich Hundertwasser hat fast 30 Jahre lang (vorwiegend im Winter) die meiste Zeit in der Nähe von Whangarei gelebt und hat dabei auch die neuseeländische Staatsbürgerschaft angenommen. Deshalb hat er noch zu seiner Lebzeit der Stadt Whangarei Pläne für ein Hundertwasserhaus geschenkt, das letzte das überhaupt noch irgendwo gebaut werden darf und das einzige in der südlichen Hemisphäre, wofür wir von vielen anderen Städten beneidet werden.
Das Hundertwasser Art Centre (wie es offiziell heissen soll) soll aus einem bereits bestehenden seit Jahren leer stehenden Gebäude (welches Hundertwasser selber bestimmt hat) entstehen und wird neben Hundertwasserkunst vorwiegend lokale Kunst und eine Maori Art Gallery beherbergen.

geplantes Hundertwasser Art Centre in Whangarei

Umso erstaunlicher ist es, dass es Leute hier gibt, die das gar nicht wollen. Fast alle dieser Sonderlinge argumentieren, dass es zuviel kostet und man das Geld für anderes ausgeben soll (z.B. neue Strassen oder Parkplätze!!?!). Problem ist wohl, das die Leute, die dagegen sind, keinen blassen Schimmer haben um was es eigentlich geht und den Namen Hundertwasser haben Sie vorher bestimmt noch nie gehört. Zum Glück ist aber die grosse Mehrheit dafür und die hat sich nun auch organisiert (u.a. yeswhangarei.co.nz), was von der Opposition nicht gerade gesagt werden kann. Trotzdem ist das erstaunlicherweise immer noch keine Garantie ist, dass es auch gebaut, da es selbst im Council (Gemeinderat) Leute hat, die nicht mal über den Tellerrand hinaus sehen.

Hundertwassers Konzept für eine neue Flagge in Neuseeland. Eine neue Flagge wird zurzeit wieder diskutiert (da die aktuelle zu sehr mit England und dem Union Jack verbunden ist)  und man darf davon ausgehen, dass früher oder später eine neue Flagge kommen wird (aber wahrscheinlich nicht die Hundertwasser-Variante).

Unser Hausanbau geht etwas schleppend voran und seit dem letzten Blog hat sich optisch nicht allzuviel verändert.



So weit so gut war unser Häuschen bisher mäusesicher. Durch den Anbau wurden natürlich diverse Maus-Blockaden beseitigt und alle Mäuse kriegten eine inoffizielle Einladung. Schon bald hörten wir dann über unserer Decke im Schlafzimmer das immerwährende Trippeln einer Maus. 

Natürlich immer in der Nacht und alles Fluchen beseitigt die Pest nicht. Also ab in den Schuppen, alle Mäusefallen hervorgesucht und aktiviert. Seither hatten wir bereits vier Mäuse in der Falle (immer in derselben Falle, die strategisch genial plaziert wurde) und das Trippeln hat aufgehört. Aber ich geh davon aus, dass das noch nicht alles war.



Mit den allerbesten Grüssen aus Neuseeland